Zwangsstörung
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| sdAllgemeine Informationen - Lästige und aufdringliche Gedanken, bildhafte Vorstellungen und dranghafte Impulse, die sich unwillkürlich in den Gedankenstrom des Betroffenen drängen. Diese werden zumeist als abstoßend, unannehmbar und sinnlos betrachtet.
- Sobald ein Zwangsgedanke entstanden ist, wird er von Gefühlen wie Unbehagen oder Angst begleitet sowie dem Drang, diesen Zwangsgedanken (oder seine Konsequenzen) zu neutralisieren (d. h. in Ordnung zu bringen). Dieses Neutralisieren nimmt oft die Form zwanghaften Verhaltens an (wie etwa Waschen oder Kontrollieren). Zwangshandlungen bzw. neutralisierende Verhaltensweisen werden häufig stereotyp ausgeführt.
- Durch die zum Teil sich zeitlich ausbreitenden ritualisierten Handlungen sind die Betroffenen in ihrer Alltagsgestaltung zunehmend eingeschränkt, Aufgaben privater und beruflicher Natur werden vernachlässigt.
- Unterschieden werden Zwangsgedanken (z. B. bezüglich eigener Gewalthandlungen) und Zwangshandlungen (z. B. Wasch- oder Zählzwang), in den meisten Fällen liegt eine gemischte Form aus beiden Bereichen vor.
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| sdAuftretenshäufigkeiten - Das Lebenszeitrisiko, eine Zwangsstörung auszuentwickeln, liegt bei ca. 2-3 % (Bebbington et al., 1998). Weitere Studien gehen in Deutschland von leicht höheren Zahlen aus (Wittchen et al., 2012).
- Bezüglich der typischen Altersstrukturen lässt sich festhalten, dass die Erkrankung häufig bereits in der Kindheit, Adoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter beginnt. Bemerkenswert ist zudem, dass Betroffene oft viele Jahre unter der Erkrankung leiden, bevor professionelle Hilfe aufgesucht wird.
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| sdTherapiebausteine - Eine Vielzahl von Studien konnte nachweisen, dass eine Zwangsstörung mit einer Verhaltenstherapie gut behandelbar ist.
- Zu Beginn der Therapie erfolgt die Anamnese des Krankheitsverlaufs, eine detaillierte Exploration der Symptomatik und die Identifikation möglicher auslösender und aufrechterhaltender Faktoren. Hieraus abgeleitet wird ein individuelles Störungsmodell erarbeitet und störungsspezifisches Wissen vermittelt.
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Den zentralen Ansatz stellt eine zwangsbezogene Expositionsbehandlung in sensu sowie in vivo mitsamt Reaktionsverhinderung (z. B. Wohnung ohne Putzhandlungen verlassen) dar, die zunächst in therapeutischer Begleitung und anschließend in selbstständiger Ausführung durchgeführt wird. Hierbei wird in der Regel hierarchisch vorgegangen, sprich die Schwierigkeit derartiger Herausforderungen sukzessive gesteigert. - Gegen Ende der Therapie werden individuelle Strategien erarbeitet, die langfristig vor einem (stärkeren) Wiederaufkommen der Zwangsproblematik schützen sollen.
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Anmerkung: Bei den Darstellungen der Störungsbilder handelt es sich um Kurzbeschreibungen, die lediglich einen ersten Eindruck vermitteln sollen und der Komplexität der jeweiligen psychischen Störung sicherlich nicht ganz gerecht werden kann. Bei weiterem Interesse verweisen wir daher auf detailliertere Ausführungen, bspw. auf der Seite des "Aktionsbündnis Seelische Gesundheit". Genaue Diagnosekriterien in Form der ICD-10 finden Sie hier. Zudem möchten wir nachdrücklich die Empfehlung aussprechen, bei einer Identifikation mit der beschriebenen Symptomatik möglichst zeitnah einen Arzt oder Psychologischen Psychotherapeuten aufzusuchen, der eine Diagnose stellen, Sie beraten und Ihnen eine passende Behandlung zukommen lassen kann. Sollten Sie weitere Fragen haben, nutzen Sie gerne unser Kontaktformular.