Somatisierungsstörung / Hypochondrie / Schmerzstörung

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sdAllgemeine Informationen

  • Betroffene leiden an körperlichen Beschwerden/Symptomen, ohne dass medizinische Untersuchungen eine zur Erklärung der Beschwerden ausreichende organische Ursache aufzeigen konnten.
  • Die Folge der körperlichen Beschwerden ist zumeist eine ständige Beschäftigung mit den Symptomen. Verschiedene Facharztgruppen werden konsultiert, um endlich eine Erklärung für die Symptome zu erhalten.
  • "Somatoforme Störung" ist ein Oberbegriff für mehrere psychische Erkrankungen, zu denen als wichtigste zu nennen wären:
  1. Somatisierungsstörung: Meist wechselnde körperliche Beschwerden über mindestens 2 Jahre, wobei mehrere Symptome aus mindestens zwei verschiedenen Körperbereichen vorhanden sein müssen: Gastro-intestinal (z. B. Bauchschmerzen), kardiovaskulär (z. B. Brustschmerzen), urogenital (z. B. unangenehme Empfindungen im Genitalbereich) sowie Haut- und Schmerzsymptome (z. B. Gliederschmerzen).
  2. Hypochondrische Störung: Betroffene beschäftigen sich beharrlich mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Erkrankungen zu leiden. Gleichzeitig wird die medizinische Feststellung einer fehlenden (körperlichen) Ursache für die Beschwerden zumeist nicht akzeptiert. Eine Sonderform stellt die dysmorphophobe Störung dar, bei der die Überzeugung besteht, eine körperliche Entstellung/Missbildung zu haben.
  3. Chronische Schmerzstörung: Dauerhafter (mind. sechs Monate), schwerer und belastender Schmerz in einem Körperteil, der nicht adäquat durch den Nachweis eines physiologischen Prozesses oder einer körperlichen Störung erklärt werden kann, und der anhaltend der Hauptfokus der Aufmerksamkeit der Patienten ist (Dilling et al., 2015).



sdAuftretenshäufigkeiten

  • Das Lebenszeitrisiko, eine Form einer Somatoformen Störung auszuentwickeln, liegt bei ca. 13%.


sdTherapiebausteine

  • Eine Vielzahl von Studien konnte nachweisen, dass die unterschiedlichen Formen einer Somatoformen Störung mit einer Verhaltenstherapie gut behandelbar sind.
  • Wichtig vorab: Die körperlichen Beschwerden werden von unseren Therapeuten nicht als "Einbildung" abgetan, sondern als vorliegende Symptome anerkannt. 
  • Zu Beginn erfolgt die Anamnese des Krankheitsverlaufs, eine detaillierte Exploration der Symptomatik und die Identifikation möglicher auslösender und aufrechterhaltender Faktoren. Hieraus abgeleitet wird ein individuelles Störungsmodell erarbeitet und störungsspezifisches Wissen vermittelt.
  • Kognitive Ansätze innerhalb des verhaltenstherapeutischen Spektrums werden zur Bearbeitung ungünstiger Gedankenmuster eingesetzt.
  • Ein passender Umgang mit dem eigenen Körper wird erarbeitet, Fehlinterpretationen körperlicher Empfindungen abgebaut und ein realistisches Konzept, was einen gesunden Körper darstellt, etabliert.
  • Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training zur Verbesserung der Entspannungsfähigkeit.


Anmerkung: Bei den Darstellungen der Störungsbilder handelt es sich um Kurzbeschreibungen, die lediglich einen ersten Eindruck vermitteln sollen und der Komplexität der jeweiligen psychischen Störung sicherlich nicht ganz gerecht werden kann. Bei weiterem Interesse verweisen wir daher auf detailliertere Ausführungen, bspw. auf der Seite des "Aktionsbündnis Seelische Gesundheit". Genaue Diagnosekriterien in Form der ICD-10 finden Sie hier. Zudem möchten wir nachdrücklich die Empfehlung aussprechen, bei einer Identifikation mit der beschriebenen Symptomatik möglichst zeitnah einen Arzt oder Psychologischen Psychotherapeuten aufzusuchen, der eine Diagnose stellen, Sie beraten und Ihnen eine passende Behandlung zukommen lassen kann. Sollten Sie weitere Fragen haben, nutzen Sie gerne unser Kontaktformular.