Panikstörung

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sdAllgemeine Informationen

  • Zeitlich umgrenzte Episoden ("Anfälle") akuter Angst, die mit den synonymen Begriffen Panikattacken, Panikanfälle oder Angstanfälle bezeichnet werden. Charakteristisch ist dabei das plötzliche und z. T. als spontan erlebte Einsetzen unangenehmer Symptome. Spontaneität bedeutet hier, dass die Betroffenen die einsetzenden körperlichen Symptome nicht mit externalen Stimuli (z. B. Höhe, Kaufhaus) in Verbindung bringen bzw. dass die Angst sich nicht einer realen Gefahr zuschreiben lässt.
  • Im Vordergrund stehen in der Regel körperliche Symptome wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Benommenheit, Schwitzen, Brustschmerzen sowie Druck oder Engegefühl in der Brust, begleitet von kognitiven Symptomen wie bspw. der Angst zu sterben oder den Verstand zu verlieren (Margraf & Schneider, 2008).
  • Gemeinsam mit den Phobien sowie der Generalisierten Angststörung ist die Panikstörung bei den Angststörungen einzuordnen.



sdAuftretenshäufigkeiten

  • Das Lebenszeitrisiko, das Vollbild einer Panikstörung auszuentwickeln, liegt bei ca. 2,1%. Einzelne Panikanfälle, ohne dass die vollen Diagnosekriterien erfüllt werden, sind mit Schätzungen von 15-30% deutlich häufiger.
  • Wie bei allen Formen von Angststörungen, weist auch die Panikstörung einen eindeutigen Geschlechtseffekt auf. Bei Frauen liegt eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit vor, das Vollbild dieses Störungsbildes auszuentwickeln, als bei Männern (Jacobi et al., 2014).



sdTherapiebausteine

  • Eine Vielzahl von Studien konnte nachweisen, dass eine Panikstörung mit einer Verhaltenstherapie gut behandelbar ist.
  • Zu Beginn der Therapie erfolgt die Anamnese des Krankheitsverlaufs, eine detaillierte Exploration der Symptomatik und die Identifikation möglicher auslösender und aufrechterhaltender Faktoren. Hieraus abgeleitet wird ein individuelles Störungsmodell erarbeitet und störungsspezifisches Wissen vermittelt.
  • Aufbau einer adäquaten Tagesstruktur und positiver Aktivitäten unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen, mit dem Ziel einer positiven Verstärkerbilanz mithilfe von ressourcenorientierten Techniken, Verstärkerlisten und Wochenplänen.
  • Zentraler Therapiebaustein: Exposition mit den körperlichen Symptomen. Hierbei wird eine stärkere körperliche Aktivierung künstlich hergestellt. Die Schwierigkeit innerhalb des konfrontativen Vorgehens wird meist kontinuierlich gesteigert. Gleichzeitig wird ein Abbau des Sicherheits-/Vermeidungsverhaltens angestrebt.
  • Etablierung von Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren zur Verbesserung der Regeneration, wie etwa mittels Progressiver Muskelrelaxation (nach Jacobson) oder MBCT-Elementen (Mindfulness Based Cognitive Therapy; Teasdale et al., 2000).
  • Emotionsaktivierendes Arbeiten zur besseren Identifikation und Regulation diverser Emotionen (Selbstbeobachtung, Arbeit mit dem leeren Stuhl, Focusing, Imaginationsübungen), bei Bedarf Integration schmematherapeutischer Elemente.

  • Eventuell Stärkung der sozialen Fähigkeiten mittels sozialem Kompetenztraining, in diesem Zusammenhang Einsatz von Situationsanalysen, kurzen Rollenspielen und einer Übertragung in den Alltag.


Anmerkung: Bei den Darstellungen der Störungsbilder handelt es sich um Kurzbeschreibungen, die lediglich einen ersten Eindruck vermitteln sollen und der Komplexität der jeweiligen psychischen Störung sicherlich nicht ganz gerecht werden kann. Bei weiterem Interesse verweisen wir daher auf detailliertere Ausführungen, bspw. auf der Seite des "Aktionsbündnis Seelische Gesundheit". Genaue Diagnosekriterien in Form der ICD-10 finden Sie hier. Zudem möchten wir nachdrücklich die Empfehlung aussprechen, bei einer Identifikation mit der beschriebenen Symptomatik möglichst zeitnah einen Arzt oder Psychologischen Psychotherapeuten aufzusuchen, der eine Diagnose stellen, Sie beraten und Ihnen eine passende Behandlung zukommen lassen kann. Sollten Sie weitere Fragen haben, nutzen Sie gerne unser Kontaktformular.