Eye Movement Desensitization and Reprocessing

EMDR (engl. "Eye Movement Desensitization and Reprocessing«) bezeichnet ein therapeutisches Verfahren, das insbesondere zur Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen eingesetzt wird. Es ist vom Bundesausschuss für Ärzte und Krankenkassen zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen bei Erwachsenen anerkannt.  Kernstück der Behandlung ist eine Form der therapeutischen Exposition (Desensibilisierung), bei der eine Konfrontation mit den traumatischen Gedächtnisinhalten unter vom Therapeuten angeleiteten rhythmischen Augenbewegungen stattfindet, die zudem mit einer kognitiven Komponente verbunden ist (Shapiro, 1996).

Diese Konfrontations- bzw. Augenbewegungskomponente beschreiben Margraf und Schneider (2008, S. 118) wie folgt: "Der Patient stellt sich eine Szene aus seinem Trauma vor, konzentriert sich dann auf die damit verbundenen Kognitionen und die Erregung und folgt gleichzeitig mit seinem Blick dem Finger des Therapeuten, der seine Hand schnell bewegt. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis die Angst verringert ist. An diesem Punkt wird dann eine adaptivere Kognition zu der Szene und den Augenbewegungen eingeführt. Zum vollständigen Ablauf des EMDR-Verfahrens gehören 8 Phasen, zu denen die Behandlungsplanung, die Vorbereitung, die Identifikation positiver Kognitionen sowie deren »Installation«, die Überprüfung von Körperempfindungen sowie die explizite abschließende Neubewertung der traumatischen Erinnerungen gehören."