Generalisierte Angststörung (GAS)

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sdAllgemeine Informationen

  • Betroffene erleben eine frei flottierende Angst im Sinne unkontrollierbar erlebter Befürchtungen und Sorgen in verschiedenen Bereichen (zukünftiges Unglück, Krankheiten innerhalb der Familie usw.). Neben befürchteten schrecklichen Dingen, wird sich zudem ständig um kleine Dinge, wie etwa zu spät zu kommen, gesorgt. Schließlich sorgen sich die Betroffenen darum, dass sie sich sorgen und suchen ewig nach Lösungen, ohne dass eine gefunden wird.
  • Die angstbezogenen Symptome, die die Betroffenen erleben, können sehr unterschiedlich ausfallen. Nach ICD-10 müssen zur Diagnosestellung mindestens vier Symptome vorliegen. Eingeteilt werden diese in die Bereiche der vegetativen Symptome (z. B. erhöhte Herzfrequenz, Schweißausbrüche), thorakale-/abdominelle Symptome (z. B. Atembeschwerden abdominelle Missempfindungen), psychische Symptome (z. B. Schwindel, Benommenheitsgefühle, Angst vor Kontrollverlust oder zu Sterben), allgemeine Symptome (z. B. Hitzewallungen, Kälteschauer), Symptome der Anspannung (z. B. Muskelverspannung, Nervosität) sowie andere unspezifische Symptome (z. B. Konzentrationsschwierigkeiten, anhaltende Reizbarkeit).
  • Durch den zeitlich stärker einnehmenden Aspekt des Sich-Sorgens werden in vielen Fällen angenehme Aktivitäten respektive die gesamte Lebensgestaltung eingeschränkt (Hoyer & Beesdo-Baum, 2011).
  • Die dargestellten Symptome müssen über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten vorliegen, um die Diagnose einer GAS stellen zu können.



sdAuftretenshäufigkeiten

  • Das Lebenszeitrisiko, eine Generalisierte Angststörung auszuentwickeln, liegt bei ca. 4-7%.
  • Bezüglich der Altersstruktur der Betroffenen zeigen Studien Häufungen in der Adoleszenz und um das 40. Lebensjahr auf (Perkonigg und Wittchen, 1995).



sdTherapiebausteine

  • Eine Vielzahl von Studien konnte nachweisen, dass eine Panikstörung mit einer Verhaltenstherapie gut behandelbar ist.
  • Zu Beginn der Therapie erfolgt die Anamnese des Krankheitsverlaufs, eine detaillierte Exploration der Symptomatik und die Identifikation möglicher auslösender und aufrechterhaltender Faktoren. Hieraus abgeleitet wird ein individuelles Störungsmodell erarbeitet und störungsspezifisches Wissen vermittelt.
  • Selbstbeobachtung der Sorgen mittels Tagesprotokolle, Analyse der Sorgenketten etc.
  • Aufbau einer differenzierten Selbstwahrnehmung zur Identifikation von Bedingungszusammenhängen (selbstabwertende Gedankengänge, Angst/Sorgen, Sicherheitsverhaltensweisen/Neutralisierungsversuche z. B. in Form von Anrufen, langfristig weitere Invalidierung grundlegender Bedürfnisse usw.) via Self-Monitoring bzw. Verhaltensanalysen.
  • Veränderung der dysfunktionalen Grundannahmen und daraus resultierender Ängste mittels kognitiver Umstrukturierung/sokratischem Dialog.
  • Prolongierte Sorgenkonfrontation (z. B. detaillierte Narration eines sorgenbesetzten Themas) in sensu bei Verhinderung des kognitiven und reellen Vermeidungsmusters.
  • Etablierung von Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren zur Verbesserung der Regeneration, wie etwa mittels Progressiver Muskelrelaxation (nach Jacobson) oder MBCT-Elementen (Mindfulness Based Cognitive Therapy; Teasdale et al., 2000).
  • Emotionsaktivierendes Arbeiten zur besseren Identifikation und Regulation diverser Emotionen (Selbstbeobachtung, Arbeit mit dem leeren Stuhl, Focusing, Imaginationsübungen), bei Bedarf Integration schmematherapeutischer Elemente.

  • Eventuell Stärkung der sozialen Fähigkeiten mittels sozialem Kompetenztraining, in diesem Zusammenhang Einsatz von Situationsanalysen, kurzen Rollenspielen und einer Übertragung in den Alltag.


Anmerkung: Bei den Darstellungen der Störungsbilder handelt es sich um Kurzbeschreibungen, die lediglich einen ersten Eindruck vermitteln sollen und der Komplexität der jeweiligen psychischen Störung sicherlich nicht ganz gerecht werden kann. Bei weiterem Interesse verweisen wir daher auf detailliertere Ausführungen, bspw. auf der Seite des "Aktionsbündnis Seelische Gesundheit". Genaue Diagnosekriterien in Form der ICD-10 finden Sie hier. Zudem möchten wir nachdrücklich die Empfehlung aussprechen, bei einer Identifikation mit der beschriebenen Symptomatik möglichst zeitnah einen Arzt oder Psychologischen Psychotherapeuten aufzusuchen, der eine Diagnose stellen, Sie beraten und Ihnen eine passende Behandlung zukommen lassen kann. Sollten Sie weitere Fragen haben, nutzen Sie gerne unser Kontaktformular.